Inkontinenz
Inkontinenz tritt häufig bei institutionalisierten Personen auf. Dabei wird zwischen Urin- und Stuhlinkontinenz unterschieden. Urininkontinenz bedeutet einen unfreiwilligen Verlust von Urin und Stuhlinkontinenz bedeutet einen unfreiwilligen Verlust von Stuhl.
Ursachen/Risikofaktoren
In der internationalen Literatur werden das Alter, das Geschlecht, aber auch demenzielle Erkrankungen häufig als Risikofaktoren einer Inkontinenz beschrieben. Des Weiteren kann Inkontinenz beispielsweise auch mit Diabetes, Schlaganfall, einer eingeschränkten Mobilität, sowie Nahrungs- und Flüssigkeitsdefiziten einhergehen.
Häufigkeit/Vorkommen
Studien in Krankenhäusern berichten von Prävalenzraten zwischen 5 % und 20 % bei Urininkontinenz und bis zu 30 % bei Stuhlinkontinenz. Internationale Studien in Pflegeheimen zeigen Raten bei Urininkontinenz zwischen 73 % und 75 % und bei Stuhlinkontinenz bis zu 70 %. Die Prävalenz von Urininkontinenz steigt mit dem Alter an. In Abbildung 1 wird die Häufigkeit der Inkontinenzarten nach Geschlecht in österreichischen Akuteinrichtungen im Jahr 2019 dargestellt.
Abbildung 1 Prävalenz von Inkontinenz nach Geschlecht
Folgen
Neben psychischen und sozialen Auswirkungen, sowie erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität, führt Inkontinenz auch zu beträchtlichen ökonomischen Folgen. Aktuelle Studien schätzen die durchschnittlichen direkten jährlichen Kosten pro PatientIn, allein bei der Inkontinenzform „überaktive Blase“, in Spanien auf 262 € bis hin zu 619 € in Schweden. Die geschätzten gesamten Kosten dieser Inkontinenzform liegen je nach europäischem Land zwischen 333 Millionen (Schweden) und 1,2 Milliarden Euro (Deutschland).